Cabertin ruht im Holzfass

Cabertin im Holz

Dieses Jahr wagen wir uns an eine neue Ausbaumethode. Wir legen einen Teil des Leseguts in ein neues Holzfass. Ende des Jahres werden wir entscheiden wie wir den Wein weiter ausbauen werden. Voraussichtlich 2020 wird der Wein in den Verkauf kommen. Wir sind gespannt!!

Cabertin im Holz

 

Deutschlandtour zu Gast

Als besonderes Highlight der Radrundfahrt „Deutschland Tour“ führte die 4. Etappe an unseren Weinbergen vorbei. Sehr schön der Schwenk in der Liveübertragung der ARD auf unseren Mü 1.

Spitzenduo mit Kameraschwenk auf unseren Weinberg Mü 1:

 

Spitzenduo am Max-Eyth-Steg (Mü 2):

Verfolger am Max-Eyth-Steg:

Und zum selber nachschauen bis August 2019 in der ARD Mediathek: http://mediathek.daserste.de/Sportschau/Deutschland-Tour-die-%C3%9Cbertragung-der-4/Video?bcastId=53524&documentId=55431972

Unsere Weinberge ab 00:23:45

Weinlese 2018 begonnen

Letzten Dienstag (21.8.) begann die Lese mit dem Cabertin gut drei Wochen früher als in den letzten Jahren. Qualität und Quantität versprechen einen großen Jahrgang.

  

  

 

Die frühere Lese hat Auswirkungen auf den Ausbau unseres Weines. Weil Iris und Hans Bader (Weingut Hand Bader in Kernen), der unseren Wein die letzten Jahre ausgebaut hat, noch im Urlaub waren, sprang zum Glück Klaus Dieter Warth (Weingut Warth aus Untertürkheim) kurzfristig ein, so dass in diesem Jahr unser mü cab in Untertürkheim ausgebaut wird. Cabernet Blanc und Lemberger werden voraussichtlich wie gehabt beim Weingut Hans Bader ausgebaut. 

  

2. Gärung unseres mü blub

Nach unserem Ausflug ins Friaul und Prosecco-Gebiet (Reisebericht) vollzieht der mitgebrachte Prosecco seine 2. Gärung an ungewöhnlichen Orten, die alles eines gemeinsam haben: konstante Temperaturen über 20 °C.

Einige Gesellschafter gewähren einen exklusiven Einblick auf ihre eigenen Bestände:

Ein Besuch beim Bergwein-Winzer Dolde

Auf Einladung unseres Ministers für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Untersteller, besuchten wir das Weingut von Hedwig und Helmut Dolde in Frickenhausen-Linsenhofen. Bei prächtigem Wetter wurden wir vom Hausherrn persönlich zunächst durch Streuobstwiesen geführt – eine wahre Schatzkammer voller alter und fast vergessener Obstsorten. Dort ist übrigens auch der Slow Food®Arche-Passagier „Schwarze Birne“ zu finden, aus dem das Weingut Dolde einen besonderen Schaumwein keltert.

Anreise mit der Tälesbahn

Nicht so steil wie bei beim Steilen Zucker, dafür aber sehr hoch gelegen: mit über 520 Höhenmetern zählen sie zu den höchstgelegenen Weinbergen Deutschlands, die zudem eine ganz besondere Bodenbeschaffenheit aufweisen, die man in Deutschland sehr selten, dafür aber im Burgund oder im Gebiet von Chablis findet.

Die Namen verraten es: Weißer Jura, Brauner Jura oder Jurakalk „begleiten“ die wichtigsten Sorten der Weine, die Helmut Dolde mit viel Leidenschaft und Respekt vor der Natur erzeugt. Nicht die Technik steht hier bei der Weinerzeugung im Vordergrund – Dolde kühlt z.B. seine Weine mit nassen Decken, einem Ventilator und offenen Fenstern – sondern das Gespür für Traube und Wein.

Schmeckbar ist das vor allem in zwei Sorten, die es ihm besonders angetan haben. Der Silvaner ist von einer klaren Mineralik geprägt, enthält aber auch tolle Fruchtnoten von Birne und Zitrusfrüchten. Im Spätburgunder zeigen sich die besonderen klimatischen Verhältnisse des Albtraufs. Die Höhenlage und die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sorgen für eine späte Traubenreife, die dem Spätburgunder eine Kühle und Frische verleihen, wie man sie sonst vielleicht eher an der Côte de Nuit im Burgund findet.

„Wir wollen im Boden unserer Weinberge keine Rückstände hinterlassen…“, schreiben Hedwig und Helmut Dolde in ihrer kleinen Broschüre, und weiter: „und diesen dem nachfolgenden Bewirtschafter mindestens in gleich gutem, möglichst sogar in einem besseren Zustand, als wir diesen übernommen haben, übergeben.“ Man kann es nicht besser sagen und wir hoffen, dass ein so beeindruckendes kleines Weingut uns noch lange solch wunderbare Weine schenkt.

Steiler Zucker unterwegs in Slowenien, Friaul-Julisch-Venetien und in Valdobbiadene

Die erste Station auf unserer Reise führte uns ins Valpolicella-Gebiet – eine Region, der immer noch das Image anspruchsloser Massenweine anhängt. Doch weit gefehlt. Immer mehr Winzer widmen sich mit großen Engagement dem Ziel, hochwertige Weine auf der Grundlage der autochtonen Rebsorten Corvina, Corvinone, Rondinella, Molinara und Dindarello hervorzubringen. Einer der Wegbereiter dieser Bewegung ist Carlo Venturini, der vor 15 Jahren das Weingut „Monte Dall’Ora“ mit seiner Frau gegründet hat. Er versteht sich als Bauer – einfach deshalb, weil er in seinem biodynamisch geführten Weingut sich der Biodiversität verschrieben hat. Brachland, Kirsch- und Olivenbäume durchziehen die Rebflächen, die durchweg in terrassierten Steillagen liegen, den sog. Marogne. Und selbst Hühner werden zwischen den Rebzeilen gehalten. Seine Pflanzen schaffen ein wahres Paradies für Wildbienen und wir konnten in der Weinbergserde Nashorn- und Rosenkäfer entdecken – leider mittlerweile eine Seltenheit in Europa. Im Keller konnten uns auch die einfachen Valpolicella-Weine durch ihre Frische und Mineralität überzeugen. Und das Klima zwischen den letzten Hängen der Alpen und den Winden vom Gardasee schaffen ideale Bedingungen für die Trocknung der Trauben für seinen Recioto und Amarone. Letzterer überzeugte ebenfalls durch Frische, Eleganz und hochfeine Aromen und präsentierte sich ganz anders als die alkohollastigen Vertreter dieses Weintyps.

Es war schon dunkel geworden, als wir uns dann auf in das Bergdorf San Giorgio di Valpolicella machten, wo das Hotel und die Osteria „Dalla Rosa Alda“ liegt. Dieses wird geführt von Lodovico Testi, einem Freund von Carlo Petrini, dem Gründer der Slow Food Bewegung. Und auch hier wurden wir von der überzeugenden Qualität der besten Amarone der Region begeistert, die aus dem ältesten Weinkeller der Region für uns aufgetischt wurden.

Am nächsten Tag führte uns unsere Route in das kleine Städtchen Soave, in dessen historischem Zentrum das weltbekannte Weingut „Pieropan“ liegt. Auch diese Region wird von Massenweinen dominiert, die von der Genossenschaft in alle Welt exportiert werden. Die Genossenschaft hat einen Marktanteil von mehr als 90 %! Andrea, einer der beiden Söhne des Besitzers, führte uns durch die Keller des biologischen Weingutes.  Der Soave Classico und der Calvarino (jeweils eine Cuvée aus Garganega und Trebbiano-Trauben) überzeugten uns jeweils durch Frische, Stoffigkeit und Mineralität.

Am Abend trafen wir uns dann mit den anderen Reiseteilnehmern, die direkt nach Slowenien gefahren sind.

Der italienische Collio Goriziano oder einfach nur Collio bzw. auf der slowenischen Seite Goriška brda oder ebenfalls einfach nur Brda ist Gebiet und Herkunftsbezeichnung zugleich für spannende Weine, vornehmlich aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Malvasia und Sauvignon. Auf der slowenischen Seite gibt es noch Spezialitäten wie Rebula/Ribolla Gialla und Furlanski tokaj, die von einheimischen Winzern auch als Sauvignonasse bezeichnet wird, um eine Verwechslung mit dem ungarischen Weinbaugebiet bzw. der Herkunftsbezeichnung Tokaj zu vermeiden, denn 2002 hatte die EU verfügt, dass der Name nur noch bis 31. März 2007 verwendet werden durfte. Die wenigen Rotweine werden hauptsächlich aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc gekeltert.

Aller politisch motivierten Grenzdiskussionen zum Trotz und Schengen sei Dank, konnten wir uns also ohne große Hindernisse zwischen zwei Weinwelten bewegen, die trotz gleicher Rebsorten doch so unterschiedliche Weinstile hervorbringen. Slowenien als Weinbauland ist vielleicht nicht so populär wie Italien. Wer sich aber mit Naturweinen beschäftigt, sollte dieser kleinen Republik jenseits der Alpen unbedingt einen Besuch abstatten. Hier ist besonders das Weingut Movia zu empfehlen (www.movia.si). Spektakulär – nicht nur wegen seines Geschmacks – ist der Puro Rose, ein Sekt aus 100% Pinot Noir, den man selbst degorgieren muss, um ihn von seinem Hefedepot zu befreien. (Nachzuschauen auch auf YouTube – einfach nur die Stichworte Movia Puro opening eingeben.) Und wer mal einen rötlich schimmernden Grauburgunder verkosten möchte, der auf der Schale mazeriert und in Akazien- oder Maulbeerbaumfässern gelagert wurde, der sollte in der gemütlichen Weinstube des Weinguts Klinec vorbeischauen (www.klinec.si).

Auf der italienischen Seite konnte man ein Weingut erleben, in dem die Inszenierung mindestens eine ebenso große Rolle spielt wie der Wein selbst (www.jermann.it). Anton Jermann, der Gründer des Weinguts, stammte aus dem Burgenland und hat sich Ende des 19. Jahrhunderts in Dolegna del Collio niedergelassen, um Wein zu machen. Der Weinbau in dieser Region verdankt ihm wesentliche Impulse. Sein durchaus berechtigter Stolz auf das Lebenswerk hat jedoch die eine oder andere „architektonische Stilblüte“ hervorgebracht, der man mit großzügiger Toleranz begegnen muss. Hervorzuheben sind sicherlich die Chardonnays in unterschiedlichen Qualitätsstufen, die jedoch weniger auf gebietstypische Noten setzen und sich mehr an einem internationalen Stil orientieren.

Das Weingut Schiopetto in Capriva del Friuli ist da ein wenig zurückhaltender, zumindest hinsichtlich Außendarstellung. Überrascht haben die kraftvollen Weine, die ohne Holzfass auskommen und das Potenzial der jeweiligen Rebsorten aufzeigen – ob’s auch am sanften Rebschnitt liegt, den das Weingut praktiziert? (www.schiopetto.it) Jedenfalls sollte man sich den Malvasia des Weinguts nicht entgehen lassen.

Ebenfalls in Capriva del Friuli liegt das geschichtsträchtige Weingut Villa Russiz (www.villarussiz.it). Es ist nicht nur Weingut sondern auch eine gemeinnützige Körperschaft, die Hilfe und Unterstützung für Kinder bietet. Die Rot- und Weißweine werden aus autochthonen und internationalen Rebsorten gekeltert und tragen so elegante Namen wie Gräfin de La Tour (ein Chardonnay) oder Défi de La Tour (ein Cabernet Sauvignon), die damit sowohl an die Villa selbst aber auch an die bedeutsame Geschichte dieses Weinguts erinnern sollen.

Auch unsere zweite Weinreise wurde wieder um kulinarische und kulturelle Erlebnisse bereichert. Regionale Spezialitäten wie „Blecs“, das sind Nudeln aus Buchweizenmehl mit Entenragout oder „La Pite“ – ein typisches Dessert mit Äpfeln standen ebenso auf dem Programm wie der Besuch frühchristlicher Mosaiken in Aquileia. Nicht weit davon entfernt liegt die Lagunenstadt Grado, ein hübscher Ort direkt am Meer, der von kleinen Kanälen durchzogen ist. An einem dieser Kanäle liegt die Cooperativa Pesactori di Grado (www.zeromiglia.it). Sie wurde 1930 als Vereinigung für die Fischer der Lagune gegründet und unterhält eine kleine aber feine Osteria, in der man hervorragend Fisch in allen Variationen essen kann.

Die Heimreise erfolgte über einen Zwischenhalt in Valdobbiadene, über das wir ja schon an anderer Stelle ausführlich berichtet hatten. Freuen Sie sich auf unseren diesjährigen Mü blub, der bei unserem nächsten Weinfest im September ausgeschenkt wird.