Ein Besuch beim Bergwein-Winzer Dolde

Auf Einladung unseres Ministers für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Untersteller, besuchten wir das Weingut von Hedwig und Helmut Dolde in Frickenhausen-Linsenhofen. Bei prächtigem Wetter wurden wir vom Hausherrn persönlich zunächst durch Streuobstwiesen geführt – eine wahre Schatzkammer voller alter und fast vergessener Obstsorten. Dort ist übrigens auch der Slow Food®Arche-Passagier „Schwarze Birne“ zu finden, aus dem das Weingut Dolde einen besonderen Schaumwein keltert.

Anreise mit der Tälesbahn

Nicht so steil wie bei beim Steilen Zucker, dafür aber sehr hoch gelegen: mit über 520 Höhenmetern zählen sie zu den höchstgelegenen Weinbergen Deutschlands, die zudem eine ganz besondere Bodenbeschaffenheit aufweisen, die man in Deutschland sehr selten, dafür aber im Burgund oder im Gebiet von Chablis findet.

Die Namen verraten es: Weißer Jura, Brauner Jura oder Jurakalk „begleiten“ die wichtigsten Sorten der Weine, die Helmut Dolde mit viel Leidenschaft und Respekt vor der Natur erzeugt. Nicht die Technik steht hier bei der Weinerzeugung im Vordergrund – Dolde kühlt z.B. seine Weine mit nassen Decken, einem Ventilator und offenen Fenstern – sondern das Gespür für Traube und Wein.

Schmeckbar ist das vor allem in zwei Sorten, die es ihm besonders angetan haben. Der Silvaner ist von einer klaren Mineralik geprägt, enthält aber auch tolle Fruchtnoten von Birne und Zitrusfrüchten. Im Spätburgunder zeigen sich die besonderen klimatischen Verhältnisse des Albtraufs. Die Höhenlage und die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sorgen für eine späte Traubenreife, die dem Spätburgunder eine Kühle und Frische verleihen, wie man sie sonst vielleicht eher an der Côte de Nuit im Burgund findet.

„Wir wollen im Boden unserer Weinberge keine Rückstände hinterlassen…“, schreiben Hedwig und Helmut Dolde in ihrer kleinen Broschüre, und weiter: „und diesen dem nachfolgenden Bewirtschafter mindestens in gleich gutem, möglichst sogar in einem besseren Zustand, als wir diesen übernommen haben, übergeben.“ Man kann es nicht besser sagen und wir hoffen, dass ein so beeindruckendes kleines Weingut uns noch lange solch wunderbare Weine schenkt.